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Pflege zu Hause

Ich möchte nicht in ein Heim? Was muss ich tun um zu Hause (ambulant) versorgt zu werden?

Grundsätzlich gilt: je früher Sie sich (in guten Zeiten) informieren und vorbereiten desto besser. Das geht schon bei der richtigen finanziellen Vorsorge los. Egal, ob Sie später einmal zu Hause gepflegt werden wollen oder bewusst einen Umzug ins Heim planen: die gesetzliche Pflegeversicherung bietet nur eine „Teilkasko“-Absicherung. Es macht daher viel Sinn eine Pflegezusatzversicherung (z.B. eine Pflegetagegeldversicherung) abzuschließen. Diese ist umso günstiger, je früher Sie einsteigen. Neutrale Beratung bietet z.B. die Stiftung Warentest in ihrer Zeitschrift Finanztest (z.B. Heft 3/2021 zu bestellen unter www.test.de/shop).

Aber die Finanzierung der Pflege ist lediglich ein Aspekt einer bewussten Planung.

Überlegen Sie sich rechtzeitig, ob Ihre Wohnung „pflegegeeignet“ ist. Bei körperlichen Einschränkungen werden Treppen trotz entsprechender Hilfsmittel wie Treppenliftern zu einer großen Mobilitätshürde. Das Bad mit der Whirlpool-Wanne mit hohem Einstieg wird plötzlich von der Wellness-Oase zur sportlichen Herausforderung… und auch die bodengleiche Dusche ist nicht zwingend die optimale Lösung, wenn dadurch das ganze Bad unter Wasser steht und Sie auf den schönen, aber glatten Fliesen ausrutschen.

… und übrigens: pflegegeeignet heißt nicht Plastikgriffe und sterile-PVC-Flächen überall. Genau deshalb wollen Sie ja nicht ins Heim oder die Seniorenresidenz, sondern Ihr eigenes zu Hause mit Ihren persönlichen Möbeln genießen und in der Geborgenheit Ihrer eigenen Wohnung leben.

Bitte vergessen Sie nicht frühzeitig eine vertraute Person oder besser noch zwei vertraute Personen zu bestimmen, denen Sie entsprechende Vollmachten für den Fall der Fälle erteilen. Wenn Sie verheiratet sind oder Kinder haben, denken Sie bitte daran, dass diese nächsten Angehörigen nicht automatisch für Sie entscheiden dürfen, auch wenn Sie eng verwandt sind. Vollmacht und am besten eine Patientenverfügung sind hier äußerst wichtig. Dies gilt ebenso, wenn Sie ins Heim möchten.

Wenn es Ihnen nicht egal ist, wer Sie pflegt und betreut, suchen Sie sich Ihren Pflegedienst in guten Zeiten selbst aus. Lernen Sie die dort handelnden Personen kennen. Entscheiden Sie persönlich, wer Sie betreut und überlassen Sie dieses wichtige Detail nicht dem Zufall!

Lassen Sie sich von uns beraten. Wir haben langjährige Erfahrung und sind gerne (frühzeitig) für Sie da! Nutzen Sie unsere kostenlosen Beratungsangebote (digital über Teamviewer oder bei Vorträgen in unseren Räumlichkeiten). Gerne kommt unsere Pflegedienstleitung gegen eine überschaubare von den Pflegekasse festgelegte Gebühr persönlich zu Ihnen nach Hause und erarbeitet mit Ihnen einen individuellen Plan für den Fall der Fälle. Die erforderlichen Checklisten und Info-Materialien bringen wir mit.

Wie kann ich meine ambulante Versorgung finanzieren? Was kostet Pflege?

Pflege wird (ob zu Hause, im Heim oder in der Seniorenresidenz) in Deutschland durch folgende Quellen (Fachsprache Kostenträger) finanziert

  • Pflegekasse/-versicherung (für pflegerische Leistungen und Betreuung, Erstattungsbetrag abhängig vom Pflegegrad)
  • Krankenkasse/-versicherung (meist für durch den Arzt verordnete Leistungen wie z.B. Medikamenten- oder Insulingabe oder Wundversorgung)
  • privater Eigenanteil (pro Person in Pflegeheimen unabhängig vom Pflegegrad durchschnittlich etwa 2.000 € monatlich, in Seniorenresidenzen meist zwischen 2.000 und 3.000 € monatlich; ambulant zu Hause abhängig von der persönlichen „Service-Erwartung“ durchschnittlich zwischen 500 und 1.500 €).
  • eventuell Sozialhilfe

Sobald nennenswerte körperliche oder geistige Einschränkungen vorliegen, kann jede/r Versicherte bei seiner Pflegekasse/-versicherung einen Antrag auf Einstufung in einen Pflegegrad stellen. Dies sollte umgehend geschehen und kann problemlos formlos erfolgen (aber unbedingt schriftlich per Fax oder Brief). Sobald der Antrag schriftlich bei der Kasse/ Versicherung eingeht, haben Sie Anspruch auf die Versicherungsleistung aus dem bei der anschließenden Begutachtung festgestellten Pflegegrad. Abschließend müssen Sie entscheiden, ob Sie Sach-, Kombi- oder Geldleistungen erhalten wollen. Bei Sachleistungen beauftragen Sie einen ambulanten Pflegedienst mit Ihrer Versorgung und Pflege. Bei Geldleistungen erhalten Sie 50% des Sachleistungsbetrages als Pflegegeld ausbezahlt. Dies macht insbesondere Sinn, wenn Sie von einem Angehörigen gepflegt werden. Zudem ist dieser Angehörige als benannte Pflegeperson sozialversichert. Von Kombileistungen spricht man bei der Kombination von Pflege und Sachleistungen.

Bitte bedenken Sie: Pflege ist körperlich und mental anstrengend und fordernd. Oft muss die Pflege über viele Jahre sichergestellt werden und das bei einem sich meist schleichend verschlechternden Gesundheitszustand.

Viele Angehörige verausgaben sich nicht selten neben Beruf und weiteren Verpflichtungen weit über ein gesundes Maß hinaus! Gerade deshalb macht es – wenn man dauerhaft zu Hause bleiben möchte – Sinn, sich durch einen professionellen ambulanten Pflegedienst unterstützen zu lassen. Um eine bestmögliche Pflegequalität zu gewährleisten, sollten Angehörige vor allem betreuerische und koordinierende Aufgaben übernehmen. Nur Sie können z.B. über persönliche Lebensereignisse erzählen und Vorlieben eines demenziell erkrankten Menschen problemlos einordnen. Wichtig daneben: Sie haben ein Leben lang gearbeitet für einen schönen Lebensabend. Sparen Sie bitte nicht genau jetzt an sich selbst. Sie nehmen sich viel Lebensqualität und -freude. Duschen Sie auch weiterhin fünf Mal die Woche wie bisher und nicht nur einmal, nur weil Sie möglichst viel Pflegegeld sparen (bekommen) möchten. Sie haben es sich verdient, es sich gut gehen zu lassen!

Die nachfolgende Tabelle gibt Ihnen Auskunft zu den aktuellen Erstattungssätzen der Pflegekasse/-versicherung.

Weitergehende Informationen zu den Pflegegraden finden Sie auf der Internetseite des Bundesministeriums für Gesundheit:

www.bundesgesundheitsministerium.de/pflegegrade.html

In unserem Büro liegen außerdem vielfältige Informationsbroschüren zum Thema aus. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!